Geschichte des Metropol-Theaters in Berlin

Berlin, Friedrichstraße, Metropol Theater, Zuschauerraum

Das Metropol-Theater entwickelte sich in Berlin ab 1898 zunächst in der Behrenstraße zu einem renommierten Revuetheater mit internationalen Höhepunkten in den Goldenen Zwanzigern. Nach der Zerstörung des Gebäudes im Zweiten Weltkrieg entstand die Spielstätte in Ost-Berlin im Admiralspalast neu.

Eröffnung des ersten Metropol-Theaters in der Behrenstraße 1898

Der österreichisch-deutsche Theaterleiter Richard Schultz, der als Schauspieler unter dem Künstlernamen Schultz-Donato bekannt war, eröffnete das erste Metropol-Theater im Jahr 1898 in der Berliner Behrenstraße im Ortsteil Mitte. Zuvor wurde der Theaterbau für das Theater Unter den Linden verwendet und bereits 1892 durch das berühmte Architektur-Büro von Ferdinand Fellner und Hermann Helmer errichtet. Auch weil diese Architekten aus Wien sich auf Theatergebäude spezialisiert hatten und einen guten Ruf erhielten, galt das Metropol-Theater in Berlin als Sehenswürdigkeit.

Bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs besuchten vor allem der Adel und Menschen aus dem Bürgertum mit einem guten Verdienst die Spielstätte. 2.600 Menschen fanden im damaligen Metropol-Theater Platz. Typische Revuen gehörten ebenso wie weitere Unterhaltung mit darstellender Kunst und Musik zum üblichen Programm. Zu den Stars unter den Darstellern im ersten Metropol-Theater zählten Lizzi Waldmüller, Fritzi Massary und Richard Tauber. Die Musik der Komponisten Paul Lincke, Rudolf Nelson und Jean Gilbert war in den Vorstellungen besonders oft zu hören.

Internationaler Flair in den Goldenen Zwanzigern

Während der Goldenen Zwanziger Jahre erhielt das Metropol-Theater einen internationaleren Flair. Als weltberühmte Operettenbühne unterhielt die Spielstätte ein breites Publikum mit Gastdarstellern aus verschiedenen Nationen sowie mit moderneren Musikrichtungen aus den Vereinigten Staaten. Unter dem Theaterdirektor Fritz Friedmann-Frederich lockten insbesondere die Darsteller Käthe Dorsch und Richard Tauber regelmäßig zahlreiche Zuschauer in das Metropol-Theater. Mit dem Beginn der Weltwirtschaftskrise im Jahr 1929 verschlechterte sich die wirtschaftliche Situation des Operettentheaters erheblich. Verschiedene Direktoren blieben dem Metropol-Theater danach nur kurzfristig treu. 1933 kam es zur erneuten Pleite der Spielstätte, als der Theaterkonzern von Alfred und Fritz Rotter Konkurs anmelden musste.

Beeinträchtigung durch die Diktatur und Zerstörung im Zweiten Weltkrieg

Obwohl die Vorstellungen im Metropol-Theater unpolitisch waren, beeinflusste die Machtübernahme durch die Nationalsozialisten den Betrieb im Metropol-Theater. Jüdische Darsteller durften genauso wie im Rest Deutschlands während der Diktatur nicht mehr auftreten. Wegen der Luftangriffe der Alliierten auf Berlin stellte das Metropol-Theater 1944 im Zweiten Weltkrieg seinen Betrieb ein. Im folgenden Jahr wurden große Teile des Theatergebäudes zerstört. Der verbliebene Zuschauerraum entwickelte sich daraufhin zur Heimat der Komischen Oper.

Neugründung und Umzug des Metropol-Theaters in den Admiralspalast

In Ost-Berlin ist das Metropol-Theater nach der Teilung der Stadt zunächst in einem Saal des Kinos Colosseum neu entstanden. Die Operette Paganini von Franz Lehar feierte dort die erste Premiere seit dem Kriegsende. 1955 erfolgte der Umzug in den Admiralspalast. Sowohl klassische Operetten als auch Broadway-Musicals waren im Metropol-Theater daraufhin zu sehen. Darüber hinaus gab es Vorstellungen mit einem starken Bezug zur DDR.

Im Anschluss an die Wiedervereinigung von Deutschland und Berlin geriet das Metropol-Theater erneut in finanzielle Schwierigkeiten. 1998 löste sich daher das letzte Ensemble der Spielstätte auf. Es kam 2006 an demselben Standort zur Eröffnung des Admiralspalast-Theaters, das mit seinen Vorstellungen die Traditionen des Metropol-Theaters wiederbelebte.

Bildquelle:  https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Bundesarchiv_Bild_183-35145-0004,_Berlin,_Friedrichstra%C3%9Fe,_Metropol_Theater,_Zuschauerraum.jpg

Kalimba und Sansula
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